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Herbst_2013_Feldversuch_2
Konzept


Projektziele
Die Mosterei E. Brunner AG und die Biofarm-Genossenschaft lancieren zusammen ein Projekt zur Förderung des Mostbirnenanbaus auf Hochstamm im Zürcher Unterland, im Aargauer Studenland, den angrenzenden Gebieten und bei den bestehenden Biomostobstlieferanten.

  • Sicherung der Mostbirne in Bio Knospe Qualität als Ressource der Zukunft durch mindestens 1000 Mostbirnen-Hochstammbäume welche die Ertragsphase erreichen 
  • Fachlich begleiteter Aufbau: biologisch, ökonomisch, mechanisiert – aus der Praxis für die Praxis 
  • Forschungsunterstützte Weiterentwicklung der Bewirtschaftung mit zeitgemässen Methoden 
  • Win-Win Situation Produzent, Verarbeiter, Handel, Forschung, Ausbildung, Naturschutz


Sicherung des Rohstoffes Mostbirne in Bio Knospe Qualität

Ressource Mostbirne
Für die E. Brunner AG und die Biofarm-Genossenschaft ist die BioMostbirne ein wichtiger Rohstoff für den Bio-Birnendicksaft, welcher bei einem Grossverteiler, bei der Winterhilfe und im Biofachhandel als Birnel verkauft wird. 

Bestandessituation
Die Produktion von Mostbirnen und Neupflanzungen hat in den letzten Jahrzehnten massiv abgenommen. Der Bedarf an Mostbirnen in Bio Knospe Qualität kann schon jetzt nicht gedeckt werden. Durch jüngste grosse Investitionen der E. Brunner AG für die Birnendicksaftproduktion entsteht eine nachhaltige zukunftorientierte Absatzsicherheit für Produzenten. 

Gesuchte Betriebe
Die gesuchten Betriebe produzieren bereits biologisch oder sind bereit, im Rahmen der Pflanzung auf biologischen Anbau umzustellen. Sie liegen im Zürcher Unterland, im Aargau (Studenland), den angrenzenden Gebieten oder sind bestehende Biomostobstlieferanten. Die gesuchten Flächen sind fruchtbar und mechanisiert bewirtschaft-bar (keine minderwertigen Böden, steile Hanglagen, nachteilige Nutzungen etc.). Birnen-Hochstammobstgärten enthalten sinnvoller Weise max. 100 Bäume pro Hektare. Je grösser die einzelne Fläche, desto wichtiger ist sie für den Bewirtschafter und das Projekt. Deshalb sollte die durchschnittliche neu angelegte Fläche pro Produzent mindestens eine Hektare sein.

Fachliche Begleitung: biologisch, ökonomisch, mechanisiert

Neuer Ansatz
Das Projekt verbindet zwei wesentliche Komponenten: (1) Fachlich aus der Praxis für die Praxis begleiteter Aufbau von grösseren Mostbirnen-Hochstammobstgärten. (2) Klar geplante Produktionsziele in den Bereichen Mostobstproduktion und Naturschutz/Landschaftspflege. Die Win-Win Situation dieses Projektes liegt besonders in der Kombination dieser Elemente.

Hochstamm braucht Voraussicht
Der biologische Hochstammobstbau braucht eine vorausblickende und sorgfältige Planung und eine stete und konsequente Pflege. Neben robusten Sorten auf den geeigneten Standorten sichern rechtzeitige Pflege- und Pflanzenschutzmassnahmen die Entwicklung der Bäume und die Produktion der gewünschten Qualität. 

Wirtschaftlichkeit
Die Früchte der Bio Mostbirne sind gesucht und der Hochstamm hat in der Agrarpolitik auch in Zukunft einen grossen Stellenwert. Die Grösse ist für artenreiche Obstgärten und viele Zielarten zentral. Erst ab einer Grösse von mind. einer Hektare kann ein Obstgarten überdurchschnittliche ökologische Leistungen erbringen. Ein solcher Obstgarten stellt dann auch einen wesentlichen Betriebszweig dar. Der Produzent erhält für Mostbirnen weniger Geld als für Mostäpfel, jedoch ist das spezifische Gewicht der Früchte und der Ertrag der Bäume grösser, der Pflege- und Pflanzenschutzaufwand kleiner. Verglichen mit anderen Zweigen der Landwirtschaft ist zusammen mit den öffentlichen Beiträgen (DZV - ÖQV) eine rentable Bewirtschaftung von Bio Mostbirnen-Obstgärten gesichert. (Modellrechnungen)

Ökoqualitätsverordnung (ÖQV)
Der Obstgarten mit seiner Biodiversität stellt eine leistungsfähige, vernetzte und nachhaltige Struktur der Kulturlandschaft dar und erhält und fördert die natürliche Artenvielfalt. Die ertragslose Aufbauphase eines neuen Hochstamm-Obstgartens ist mit mehr als 10 Jahren sehr lange. Die öffentlichen Beiträge (DZV – ÖQV) helfen, die Investitionen zu decken, doch es braucht auch vom Bewirtschafter die Einsicht und die Bereitschaft, den Bäumen in dieser Phase genügend Aufmerksamkeit zu widmen. Die Mindestanforderungen der ÖQV sind je nach Kanton unterschiedlich und müssen vor Ort angeschaut werden.

Mechanisierung
Im Hochstammobstbau ist eine hohe spezialisierte Mechanisierung möglich. Die hydraulische Leiter für Schnitt und Pflege und die Auflesemaschine sind die zwei wichtigsten Hilfsmittel. Die angepasste Mechanisierung ist Standard und verlangt von Beginn weg eine darauf ausgerichtete Planung, Grösse und Organisation.

Forschungsunterstützte Weiterentwicklung der Bewirtschaftung mit zeitgemässen Methoden

Wissensvermittlung
Wir bieten die Erfahrung aus erfolgreichem jahrzehntelangem eigenem Anbau (Bio Knospe Hochstammobstgarten E. Brunner AG), Hochstammberatung mit praxisrelevanten Aussagen, eine etablierte Bio-Hochstamm Erfahrungsgruppe mit aktivem Kontakt zum Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und den Fachstellen Obst. Wissenstransfer soll in Form von persönlichen Einzelberatungen und –gesprächen, Informationsveranstaltungen, Workshops, Kursen, (elektronischen) Rundschreiben und Veranstaltungen stattfinden.

Feuerbrand(-strategie)
Da ungepflegte und unkontrollierte Mostbirnbäume unerkannte Feuerbrandherde darstellen könnten, raten viele kant. Obstbauberater vom Anbau der Mostbirne ab. Leider wird dabei die Möglichkeit des Erwerbsobstbaus mit gepflegten Hochstamm-Mostbirnbäumen vergessen. Durch robuste Sortenwahl und gezielten Pflegemassnahmen kann die Feuerbrandgefahr minimiert werden. Somit hat der Mostbirnenanbau dieselbe Berechtigung wie die heutige Produktion von Tafelobst auf Niederstamm.

Pear decline (Birnenverfall)
Durch phytoplasmarobuste Sortenwahl und gezielten Pflegemassnahmen kann der Birnenverfall (Birnbaumsterben) minimiert werden. Da es weder für Feuerbrand noch für Pear decline resistente Sorten gibt, müssen kontinuierliche Kontrollen und Pflege grössere Schäden verhindern. Eine periodische Begleitung erinnert den Bewirtschafter an die Bedeutung der Massnahmen. 

Forschung
Um die derzeit noch offenen Fragen um Feuerbrand und Birnenverfall, sowie eine Sortimentsvergrösserung, neuen Unterlagen usw. zu klären, ist eine Projektbegleitende Forschung und die Weiterentwicklung der Kulturmassnahmen nötig.

Win – Win Situation aller Beteiligten

Vorteile für Produzenten
Die Bio Mostbirne ist ein gesuchtes Produkt. Obschon die E. Brunner AG keine Abnahmegarantie geben kann, so hat sie sich doch durch grosse Investitionen der Abnahme der Mostbirne und der Produktion des Birnendicksaftes verschrieben und bietet so beste Voraussetzungen für den Produzenten. Mit der Biofarm steht ein starker in der Bio Landwirtschaft verankerter Vertriebspartner zur Seite. Die E. Brunner AG übernimmt die Baumpfahlkosten und unterstützt den Produzenten bei der Baumbeschaffung (Sortenwahl, Anbauvertrag, Schaffung Kontakt zu Fonds Landschaft Schweiz zur Übernahme Baummaterial) und dem Geschenk von einer Topcat Mausefalle pro 20 Hochstamm Mostbirnbäume. Dem Produzent steht eine gezielte fachliche Begleitung (aus der Praxis für die Praxis) beim Aufbau zur Verfügung. Jeder Produzent gewinnt gemeinsam mit allen am Projekt Beteiligten am entstehenden Netzwerk und dem daraus resultierenden Erfahrungs- und Wissensaustausch. Die Forschung unterstützt den Produzenten in der Weiterentwicklung des Bio Mostbirnenanbaus mit zeitgemässen Methoden. Aus der Synergie der Zusammenarbeit mit dem FiBL, den kantonalen Fachstellen und weiteren Organisationen werden alle Beteiligten einen Nutzen ziehen.

Vorteile für Projekt-Unterstützer
Der Mosterei E. Brunner AG und dem Handel stehen ausreichend wertvolle Rohmaterialien in Zukunft zur Verfügung. Durch die Bio Produktion wird eine leistungsfähige, nachhaltige Bewirtschaftung in der Landwirtschaft gefördert und erfüllt die Forderungen des bäuerlichen Bodengesetzes. Hochstämme prägen das Landschaftsbild und fördern in hohem Masse die Biodiversität. Die entstehenden neuen Obstgärten mit ökologischer Qualität helfen den kantonalen Anstrengungen zur Erhaltung der Biodiversität und Landschaftsgestaltung. Von der Zusammenarbeit, dem Erfahrungsaustausch und dem Netzwerk zwischen Produzenten, der E. Brunner AG und dem Handel profitieren auch Forschung und Bund. Forschern steht eine grosse Anzahl an konkreten Betrieben, ein Netzwerk in seiner Grösse und gleichzeitigen Abgegrenztheit zur Verfügung - eine Versuchsgruppe wird geschaffen. Gemeinsam mit Praxiserfahrungen fliessen die Ergebnisse der Forschung in Ausbildungsmodule von Ausbildungsund Weiterbildungseinrichtungen für zukünftige Hochstammbewirtschafter ein.